Mediation – Was ist das?

Mediation – Was ist das?

Definition

 

So oder so ähnlich lautet die Definition von Mediation, die oft zu lesen ist: Mediation ist ein professionelles, freiwilliges, außergerichtliches Verfahren zur konstruktiven Konfliktlösung. Und diese Definition stimmt natürlich. Für mich persönlich ist Mediation jedoch noch viel mehr: Sie ist eine Chance, gibt eine Perspektive, aktiviert Ressourcen und löst Konflikte nachhaltig. Sie ist die Möglichkeit zu einer Lösung zu kommen, ohne selbst auf der Strecke zu bleiben. Oder den Konflikt zu beenden, ohne faule Kompromisse einzugehen.

 

Mediation ist eine vertrauliche und professionelle Begleitung

vertraulich. Als Mediatorin unterliege ich einer Schweigepflicht. Und die ist mir sehr wichtig. Denn ein vertraulicher, geschützter Rahmen ist die Grundlage dafür, offen zu sprechen und alles auf den Tisch zu legen, was zum Konflikt dazu gehört. Und das wiederum ist notwendig für eine Konfliktlösung. Ohne Vertraulichkeit kein Klartext und ohne Klartext keine Konfliktlösung. Sollte es notwendig sein, irgendjemandem Bericht erstatten zu müssen über die Mediation (Chef, Auftraggeber, dem-/derjenigen der/die bezahlt), erarbeiten wir eine einvernehmliche „Sprachregelung“.

Begleitung durch eine*n ‚allparteiliche*n‘ Dritte*n. Allparteilich! Nicht neutral! Da gibt es einen feinen Unterschied für mich. Neutral heißt, ich schlage mich auf keine Seite, bin außen vor. Meine Haltung in der Mediation ist aber nicht neutral, sondern allparteilich. Ich bin FÜR beide. Für den einen UND gleichzeitig für den anderen. Empathie und Verstehen für BEIDE Konfliktparteien. In dem Vertrauen, dass die Mediat*innen zu Ihrer Lösung finden.

professionell. Jedenfalls bei mir. Ich arbeite nach den Qualitätskriterien des Bundesverband Mediation e.V. und bin zertifizierte Mediatorin nach ZmediatAusbV (Zertifizierte-Mediatoren-Ausbildungsverordnung).

Mediation ist ein strukturiertes Verfahren, freiwillig und ergebnisoffen

 

strukturiert. Genau das ist es, was Konflikten oft fehlt: Struktur. Die Gespräch und die Gedanken drehen sich im Kreis, schaukeln sich hoch. Endloser Streit, immer um das gleiche. In einer Ecke des Streits geht‘s es nicht weiter, dann geht‘s es zur anderen Ecke des Streits. Und immer so weiter. Eine Mediation gibt Struktur in den Streit. Und das ist – neben anderen Dingen – eine wesentliches Merkmal einer professionellen Konfliktbegleitung.

freiwillig. Im besten Fall sind sich beide Konfliktparteien einig, dass sie Unterstützung von Außen möchten. Und dass sie den Konflikt auch wirklich lösen wollen. Jemanden zur Konfliktlösung zu zwingen geht nicht wirklich. Und gleichzeitig gibt es Situationen, in denen die Freiwilligkeit nicht zu 100% erfüllt ist, z.B. wenn zwei Mitarbeiter*innen einer Firma zu einer Mediation ‚geschickt‘ werden. Oder wenn es andere Zwänge oder Abhängigkeiten gibt. Grundsätzlich ist es mir wichtig, die Chance zu einer möglichst hohen Freiwilligkeit zu geben. Denn das hat unmittelbare Auswirkungen aus den Mediationsprozess.

ergebnisoffen. Als Mediatorin bin ich unabhängig. Ich habe kein Interesse an einer bestimmten Lösung oder an einem bestimmten Ziel. Mein Ziel ist es, dass die Mediant*innen ihr Ziel für ihre Situation kennenlernen und erreichen. Egal, was das Ergebnis sein wird.

 

Mediation ist eigenverantwortlich, individuell und zugleich Raum für Entwicklung

 

Eigenverantwortung der Mediant*innen. Als Mediatorin ist meine Aufgabe die Prozesssteuerung, die Struktur, die Methoden, Gesprächstechniken, Deeskalationstechniken. Dafür bin ich die Expertin. Die Verantwortung für die Themen und Inhalte und somit auch für die Lösung liegt bei den Mediant*innen. Sie dürfen die Verantwortung für Ihren Konflikt und für Ihre Thema übernehmen und somit selbstwirksam und nachhaltig an Ihrem Konflikt arbeiten. Den professionellen Rahmen und die Struktur, in dem das möglich werden kann, stelle ich.

individuell. Kein Mediationsprozess gleicht dem anderen. Konfliktlösung ist individuell. Sowie jeder Mensch und jeder Konflikt individuell ist. Es gibt keine Blaupause dafür. Klar, es gibt einen professionelle Rahmen für den Prozess. Aber der allein löst keine Konflikte. Als Mediatorin begleite ich d Mediant*innen durch Ihren Prozess und reagiere individuell auf die Situationen und Bedürfnisse der Klient*innen in der Wahl meiner Gesprächsführung und meiner Methoden.

Entwicklung. Genauso, wie sich der Konflikt entwickelt hat und gewachsen ist, darf auch die Konfliktlösung wachsen und sich entwickelt. Etwas, das unter Umständen schon seit Jahrzehnten gärt und Zeit hatte, erledigt sich nicht innerhalb von ein oder zwei Sitzungen. Zaubern kann ich leider nicht. Konfliktlösung braucht Zeit. Ob 2 oder 8 Sitzungen – das hängt von der Komplexität des Konflikts ab. Und auch von der Bereitschaft der Median*innen zur Konfliktbearbeitung beizutragen.

 

Für wen ist Mediation geeignet?

 

Ich arbeite grundsätzlich mit allen Menschen, die eine friedliche, nachhaltige und konstruktive Lösung ihrer Konflikte anstreben, und die bereit sind, sich an der Konfliktbearbeitung und -lösung zu beteiligen. Auch wenn mein Schwerpunkt auf Konflikte im familiären Umfeld liegt, arbeite ich auch mit Menschen, die Konflikte am Arbeitsplatz haben, mit Arbeits-Teams und Gruppen, in denen sich Konflikte zeigen oder andere Konflikte, z.B. Nachbarschaftskonflikte.

 

Welche Fragen zur Mediation darf ich Ihnen noch beantworten?

Herzliche Grüße, Julia Junge

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